Hotel Guerro – Ruedi Rüssel Rankhof

Von Castelvetro di Modena	Nach Basel
Tageskilometer: 587.9 km	Gesamtkilometer: 5193.4 km
Fahrdauer (ohne Pause): 7h 18min	Gesamtfahrdauer: 97h 14min
Unterwegs: 8h 11min
Durchschnittsgeschwindigkeit: 80 km/h	Durchschnittsgeschwindigkeit: 53.4km/h

Reisebericht

Zurück auf Los!

Wo bleibt er denn. Lässt mich hier vollbepackt wie einen Packesel unabgeschlossen stehen!
Nur weil ich ein wenig Material um die Hüften habe, heisst das nicht, dass mich nicht auch andere attraktiv finden.

Das Hotel Guerro war echt gut. Gute Betten, Minibar, grosses und schönes Bad, Mückengitter vor dem Fenster, Sky TV, Frühstück mit einem Sternchen (für die Spremuta die sie auf Wunsch machen, und die vielen süssen Teile). Es hatte auch Käse und Wurst, ihr verhungert schon nicht. Kaffee aus dem Vollautomat war auch in Ordnung. Die Kür also schon mal bestanden.
Einen Abzug gibt es in der Pflicht. Das Wifi war unterirdisch. Darum gab es auch kein Update. Auch via Roaming kaum Durchsatz und immer wieder Verbindungsabbrüche. Und das zwischen Modena und Bologna.
Eine Strecke musste ich nicht Planen, im Navi «Zuhause» eingegeben und los. (Als Zuhause ist nur die Ortschaft verknüpft, nicht die Wohnadresse. (Bis jetzt habe ich noch immer die Wohnung gefunden, wenn ich mal vor Ort war.) Damit niemand das Navi klaut, meine Heimadresse raussucht, und seinen Kollegen sagt wo eine leere Wohnung steht bzw. wo ich dann eine leere Wohnung bei der Ankunft finden werde.)
Vom Hotel Guerro würde man auch ohne Navi auf die Autobahn finden. Gut die Schilder sind manchmal ein wenig versteckt (nein es liegt nicht an mir) und es ist nicht immer klar ob sie geradeaus oder nach rechts zeigen. Aber ich bin Zuhause, also hat es geklappt. (Dank dem Navi. 🙂 )

Im Augenwinkel noch das gesehen:

Leider war die Bude zu, italienischer Nationalfeiertag.

Also ohne Aceto Balsamico die Modena in die Schweiz.
Auf der Autobahn mit gemütlichen 110km/h dahingetuckert. Immer noch andere Moppeds überholt. Noch langsamer lässt dann mein irischer Hitzkopf nicht zu.
An der letzten Raststätte nochmals Pause gemacht, Spremuta, Café, Salami/Käse-Sandwich.
Mit einem Versys Fahrer und seiner Sozia ein wenig gequatscht und weiter. (Damals wäre es fast die Versys und nicht die Diva geworden. Zum Glück hat es der Händler versaut.)

Der Stau an der Grenze hielt sich in Grenzen. Viele machten auch Platz, damit ich Zwischendurch passte.
Vom Grenzer angehalten. Ob ich eine Vignette habe. Ich: «Sicher! Unter dem Sattel.» Er: «Gut, weiter fahren.» Nach Waren hat er nicht gefragt, aber ich war auch weit unter der Zollfreimenge. Das Zeigen hätte sich als anstrengend erwiesen.
Direkte Strecke durch den Gotthardtunnel ist laut Navi eine Stunde kürzer als via Lukmanier– und Oberalppass.
Trotzdem oben durch. Ich kann doch eine 3-Wochentour nicht mit einer reinen AB-Fahrt abschliessen!

Die Diva läuft wie auf Schienen.

Detail am Rande: Da ist man einmal am Pinkeln über der Baumgrenze und entscheidet sich für den Pfeiler der Stromleitung der Matterhorn-Gotthard-Bahn.
Und was passiert: Die Bahn rauscht an und hält auf meiner Höhe, weil sie auf Zahnradbetrieb umstellen muss, um ins Tal runter nach Andermatt fahren zu können. Ich sage nur: Augen auf bei der Baumwahl.
Gut auch ich kann einen Notstopp machen…

Zurück zur Routenwahl.
Diese Stunde ist rein theoretisch:
– Man kann NIE direkt durch den Tunnel fahren (ausser Nachts um 2 Uhr; ausser an Ostern und Pfingsten, dann auch nicht Nachts um 2 Uhr).
– Über den Gotthardpass braucht es auch seine Zeit. (Durch den Tunnel fährt man nur, wenn der Pass gesperrt ist.)
Also «verliert» man etwa 30min. Kurz vor Andermatt, dann die Meldung, dass der Tunnel gesperrt ist.
Alles richtig gemacht. In Andermatt hat ein Schwertransport noch den Kreisel blockiert, uns haben sie durchgewunken, filigran wie wir halt sind.
Scheibe, Schöllenenschlucht noch nie ohne Verkehr gehabt. Ich habe es tatsächlich geschafft, jede Kurve zu versauen.
In Stans runter von der Autobahn. Tankstopp.

Scheibe verzockt. 100.5 km auf Reserve, aber es waren noch 4.5 Liter Benzin im Tank, ich wäre also fast nochmals 100km weiter gekommen. Ich sags ja, das blöde orangefarbene Warnlämpchen.
Die Italiener haben es nicht so mit genau. (Das sieht man ja auch am errechneten Benzinverbrauch und am ausgewiesenen durch den Bordcomputer.)

Die restlichen 120 km abgesessen. Bevor es nochmals zum Auffüllen ging, nur der Statistik halber.

Einen Kollateralschaden gibt es noch zu vermelden. Seit dem letzten Rast in Italien hat der 2. Reissverschluss des Tankrucksacks den Geist aufgegeben.

Zum Abendessen gab es dann endlich ein richtiges Bier!

Prost!

Morgen Samstag findet dann die Retablierung der persönlichen Gegenstände, der Diva und meiner Selbst statt. Ich kann am Montag nicht als Grizzly Adams unter die Leute treten.

Übersichtskarte

Nein ich habe kein Red Bull getankt. Soviel Red Bull kann man gar nicht saufen, damit sich die Diva in die Lüfte schwingen könnte. Osmand hat sich wieder verschluckt. Hier die Relive –> Kurvigerversion.

GPX Track

Dito.

Relive Video (wie immer ohne Ton, wegen Büro und so)

Guzzi Statistik

Gangwechsel

Gang	Anzahl	Dauer (HH:MM)	RPM	Speed
1. Gang	154	0:25	5300	60
2. Gang	213	0:26	7200	105
3. Gang	187	0:35	7400	134
4. Gang	159	0:39	6200	136
5. Gang	90	0:32	5200	132
6. Gang	33	4:13	6200	175
Total	836	6:53

Verbrauch

Benzinverbrauch Guzzi	4.7 L/100km 5.1 L/100km
Benzinverbrauch errechnet	5.7 L/100km 5.6 L/100km
Durchschnittsgeschwindigkeit	81 km/h 72 km/h

Ausgaben

Total	Heute	Total
Benzin	52.88 / 28.28 12.21 / 6.67 L	538.68 / 318.67 L
Übernachtung / Frühstück	65.00	1132.00
Essen / Trinken sonst	60.00	797.25
Mautgebühren / Taxi / Führung / Versicherung	30.00	86.90