Riegel IIIB&B Casa degli Orefice

Von DurrësNach Campobasso
Tageskilometer: 475.8 kmGesamtkilometer: 3603.5 km
Fahrdauer (ohne Pause): 7h 21minGesamtfahrdauer: 77h 42min
Unterwegs: 8h 46min
Durchschnittsgeschwindigkeit: 64 km/h

Reisebericht

Heute habe ich in das rote Auge die rote Kelle eines Carabinieri geschaut. (Mehr dazu später)


Die Riegel III hatte Verspätung. Statt um 8:00 anzukommen, wurden wir erst um 8:00 geweckt.
Dann wollten sie aber bald mal sehr penetrant den Zimmerschlüssel haben. Man wird quasi aus seinem Zimmer verscheucht und wartet dann mit allen anderen, dass man auf das Parkdeck darf. Übrigens die Mannschaft musste noch Mund-Nase-Masken tragen.
Im Autodeck gab es kein Durchkommen zur gefesselten Diva. Die Autos und Laster haben gestern Tetris-mässig eingeparkt und mussten heute umgekehrt wieder raus.

Aber irgendwann waren wir alle draussen. Zuerst die kostenlose Hafenrundfahrt (Abschreibung und Benzin mal ausser acht gelassen) gebucht. D.h. auf dem Hafengelände um den Industriehafen und auf der öffentlichen Strasse wieder zurück.
An der ersten Bank Geld abgehoben und im Café gegenüber hingesessen. Ich werde bedient, hiess es.

Die Auslage wäre ja gut gewesen. Ich hätte einiges gefunden.

Nee, eben nicht. Die Dame lief dreimal an mir vorbei, hat Geschirr abgeräumt, Tische geputzt (was beides in Ordnung ist) aber dann das Geschirr abgewaschen. Daher habe ich die Location gewechselt. Ist ja nicht so, dass es in Bari nur eine Bar (Bari ist ja die Mehrzahl von Bar, glaube ich 😉 ) gibt.

Dort hat es geklappt und das Mopped hatte ich auch im Blick.

Alles was das Seemanns Herz nach einer anstrengenden Überfahrt begehrt.

Weiter nach Taranto, liegt zwar im Süden, ist aber der Geburtsort meines Papas und dementsprechend auch mein Heimatort. (Oder woher kommt wohl der zweite Teil meines Nicknames?).
Beim Stadtrand tatsächlich eine Carabinieristreife bei aktiver Geschwindkeitsmessung gesehen. Das erste Mal überhaupt. Zumindest war alles aufgestellt und die Lampe war an bzw. noch ein Schild aufgestellt. Wie nennt man das? Realsatire?
Obligatorische Fotos vor dem Castello Aragonese sowie der Ponte Girevole gemacht.

Meerjungfrauen hat es auch 3 gehabt, die anderen zwei habe ich nicht mehr erwischt.

Den zweiten Cappuccino inhaliert und dann hiess es bereits wieder:

Arivederci a Taranto

Los in Richtung Matera. Locorotondo und Alberbello rechts liegen gelassen. Trullis kenne ich schon zur genüge und der Stiefel ist lang auf kleinen Strassen.

Unterwegs noch eine neue Rezeptur gefunden:

Die Landschaft ist zuerst von Olivenhainen und anschliessend von Weinbergen geprägt. Sagt man im Flachland auch Weinberg? Keine Ahnung.
Was ich aber sofort bemerkt habe, Italien ist viel sauberer als der Balkan und als ich im Kopf hatte. Wenig Müll an den Rändern, keine illegalen Müllkippen bis jetzt.

In Matera die Diva an der Kante zur ZTL Ativa gestellt und ins Bild gesetzt.

Rechts das Bild über die Altstadt. Natürlich auch hier die lokale Gastronomie unterstützt.

Stadtauswärts von Matera in Richtung Benevento ein veritabler Stau.
Ein Traktor mit fettem Anhänger voraus. Dann Lastwagen, Personenwagen, Kleinlaster, Carabinieri und ich. (Für italienische Verhältnisse ausserorts, ist das ein Stau. Dort wird man 110 km/h fahrend, bei erlaubten 70 km/h, noch überholt.)
Natürlich eine Sicherheitslinie. Der PKW knallhart beide vor der Kurve überholt. Die Carabinieri locker geblieben. Der LKW und der Kleinlaster waren zu schwach.
Dann die Carabinieri auch über die Sicherheitslinie überholt, mussten sich aber zwischen Traktor und LKW wieder reinquetschen wegen dem Gegenverkehr. (Der Alfa Romeo Mito wohl zuwenig geprügelt. Oder zuwenig gut über das Lenkrad gesehen (bei der Liegeposition).) Ich mich auch reingequetscht, da ich mit ihnen mitgezogen bin.
Weiter im Text, im Pas de deux den Traktor überholt. Und boom, die rote Kelle rechts raus. Ist nicht dein ernst oder? Der PKW hat auch überholt. Und du auch ohne Blaulicht. Das denke ich mir alles würde es aber nie sagen. <– Weiss meistens wenn er still sein sollte.
Beide (also der Mito und die Diva) auf einem Feldweg angehalten. Beide Carabinieri in ihren schicken Uniformen ausgestiegen. Der Beifahrer hat mich angequatscht. Ich nichts verstanden, Helm, Otoplastiken, Dialekt, nervös, was auch immer.
Nochmals aufsteigen, der Traktor musste in den selben Feldweg hinein. Wieder runter von der Diva, Helm ab, Otoplastiken raus und um eine Wiederholung gebeten.
Er hat mich gefragt ob ich ein Problem mit dem Motorrad oder eine Frage habe. Ich nee, Ihr habt mich angehalten.
Die haben leicht geschmunzelt und mir eine gute Fahrt mit der Guzzi gewünscht. Ich sei ja anständig unterwegs.
Die wollten den Traktor anhalten, haben ihm auch nochmals die Kelle gezeigt, der ist einfach weiter gefahren. Also wieder rein in den Alfa und dem Traktor nach.
Ich weiter, diesmal über endlose Strasse durch Weizenfelder. Leider ein paar heftige Schlaglöcher mit genommen, aber alles gutgegangen.


Die Weiterfahrt in Richtung Benevento sollte eine ereignislose Fahrt über kleinste Strassen mit und ohne Regen werden.

Falls Ihr nicht wisst wie Regen aussieht.

Hoppla, wieder eine gesperrte Strasse (Baustelle). Dem Einheimischen nach, kein Problem alles Easy. Die wollen wohl keinen Umfahrungsverkehr.

Hoppla, nochmals eine gesperrte Strasse. Same Procedure as everytime. Bis ich zur fehlenden Brücke kam.

Die fahren mit den Baumaschinen durch den Bach. Nun, ich nenne meine Diva oft auch Zementmischer, also eine Baumaschine, aber alleine wollte ich es nicht wagen. Grobes Kies, gute Tiefe.
Im Navi nach eine Umfahrung gesucht. Nix ausser der Autobahn. Da ich spät in der Zeit war, die kleinsten Strassen forderten ihren Tribut, nehme ich halt die Büchsenbahn. Alles zurück und die Strafe folgte auf dem Fuss.

Ein Windschaufeltransport kam nicht um die Ecke. Ich hätte leicht unten durchgepasst, aber ich hatte heute schon zweimal Glück mit der Rennleitung. Ein drittes Mal wollte ich es nicht herausfordern.

Der musste ganz schön zirkeln. Hinten sieht Ihr die Rennleitung.

Hinter Benevento und vor Campobasso eine Unterkunft gesucht. Keine Chance, alles tot und es regnete.
Ich kann nicht pinkeln gehen und ihr kriegt keine Fotos. So einfach ist das. Ich erspare Euch weitere Details. Nicht so wie beim campen.
Also nochmals 45min oben drauf bis nach Campobasso und mich da im B&B Casa Degli Orefice eingenistet. Hübsch eingerichtet, alles bis zum Intimspray vorhanden. (Nein, es war kein Stundenhotel.)
Die Besitzerin kann die Haustüre aus der Entfernung und auch «Safekästchen» für die Bezahlung öffnen. Nein immer noch kein Stundenhotel, am nächsten Morgen war sie da.
Geduscht und los. Hunger, spät und und und.
Bei Mario eingekehrt und vollauf zufrieden wieder heim. Die haben keine Karte, er erzählt an jedem Tisch was er heute im Angebot hat.

Lasagne in Brodo – Salsiccia picante mit geschmolzenem geräuchertem Scarmozza sowie Salat / Gemüse an Olivenöl mit Salz und Zitrone. (Die italienische Version von Tequila?)


Und der Running Gag zum Schluss. (Der Normalzustand ist wieder eingetreten.)

Prost!

Übersichtskarte

GPX Track

Relive Video (wie immer ohne Ton, wegen Büro und so)

Guzzi Statistik

Gangwechsel

GangAnzahlDauer (HH:MM)RPMSpeed
1. Gang2650:37500058
2. Gang3560:45580085
3. Gang3090:496300115
4. Gang3000:515500121
5. Gang2101:075500138
6. Gang922:225800164
Total15326:33

Verbrauch

Benzinverbrauch Guzzi5.1 L/100km
Benzinverbrauch errechnet6.1 L/100km
Durchschnittsgeschwindigkeit51 km/h

Ausgaben

TotalHeute Total
Benzin43.08 / 24.08 L327.72 / 203.72 L
Übernachtung / Frühstück60.00864.00
Essen / Trinken sonst52.20556.25
Mautgebühren / Taxi / Führung / Versicherung5.2036.90

4 thoughts on “Tag 18 – Mo., 29. Mai 2023

  1. sers daniele,

    was mich fasziniert, ist die masse an gangwechseln. hab mich schon oft gefragt, wie viel man:ninn schaltet, an einem tour-tag.

    have phun! ralph

    1. Hi Ralph,
      Ist halt ein grosser 2 Zylinder. Der braucht schon einwenig Drehzahl. Zu tief, unter 2500 ruckelt sie zu stark.
      VG
      Daniele

  2. ich liebe die italienischen verhältnisse-du kannst dich offensichtlich perfekt anpassen! balkan ist abenteuerlich aber italien ist halt lebensgefühl und kultur! sehr schöner bericht-danke!

    1. Auch Italien ist Abenteuer,
      Du weisst nie was um die nächste Ecke kommt. Aber die Italiener sind berechenbarer und sie fahren viele Pandas und fast keine Mercedes. Also mehr Platz auf der Strasse für die Diva.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert